Bergturnfahrt 2020

Die diesjährige Bergturnfahrt führte uns in das Furka-Gotthard-Gebiet. Etwas Hektik kam nur am Treffpunkt in der Schule auf. Die eingeplante Reserve zum Erreichen der einzigen Postautoverbindung von Realp hinauf zum Furkapass war bereits aufgebraucht, als auch noch der letzte der 15 Teilnehmenden eingetrudelt war. Aber es reichte schliesslich doch noch und wir konnten die Postautofahrt hoch zum Startpunkt der Wanderung auf der Passhöhe geniessen.

 

Ziel des ersten Tages war die auf 2’567 M. ü. M. gelegene Rotondohütte. Obwohl der Höhenunterschied vom Furkapass zur Hütte nur knapp über 100 Meter beträgt, war es doch ein ständiges Auf und Ab und es kamen noch einige Höhenmeter dazu. Vorbei an der offiziellen Reussquelle marschierten wir über die «Stotzigen Firsten» zum Ausläufer des Muttengletschers. Nach einem Mittagshalt zweigte der Weg dann hoch zum Tälligrat ab. Auf einer Anhöhe kurz unterhalb des Grates teilten wir uns für den letzten Abschnitt auf. Während die einen den Weg aussen um den Grat herum bevorzugten, wählte der Rest der Gruppe den Abstecher auf den «Mt. Sunrise» direkt oberhalb der Hütte. Die Aussicht vom Gipfel auf die Rotondohütte und den Witenwassergletscher war toll und man konnte die Kollegen bereits beim ersten Erfrischungsgetränk auf der Hüttenterrasse beobachten. Der Abstieg zur Hütte musste zuerst gefunden werden. Aber schliesslich kam auch die zweite Gruppe in der Hütte an und vereint genossen wir das schöne Wetter auf der Sonnenterasse und glichen den Wasserverlust vom Wandern aus. Nachdem das Zimmer bezogen war, wurden wir bereits zu einem feinen Essen gerufen. Bei gemütlichem Beisammensitzen ging der Tag zu Ende und die Nachtruhe kehrte allmählich ein.

 

Mit der Tagwache um 7:00 Uhr begann der zweite Tag. Nach dem Frühstück, dem Abfüllen des Gletscherwasser-Hüttentees und dem Abrechnen ging es nach dem obligaten Gruppenfoto weiter. Nach einem gemütlichen Einwärmen hin zum Gletschersee, begann der Anstieg auf den Hüenderstock. Über Granitblöcke, welche zu einem gut passierbaren Weg angeordnet waren, ging es über Schneefelder hinauf zum Gipfel. Die Aussicht vom höchsten Punkt auf 2882m ü. M. war fantastisch. Nach einer Znünipause ging die Wanderung via Hüendersattel und Ronggergrat zum Cavannapass. Von da noch einen letzten Blick hinunter in die Leventina und ins Bedretto-Tal, bevor mit dem etwas steileren Abstieg hinunter nach Oberstaffel begonnen wurde. Nachdem sich die felsige Umgebung wieder in grüne Wiesen verändert hatte, gönnten wir uns eine Pause und konnten während der Verpflegung die absolvierte Wanderung noch einmal Revue passieren lassen. Den letzten Teil zurück nach Realp entwickelte sich für die Spitzengruppe zu einem Steigerungslauf. Dieser endete bei der Bahnhofbeiz der Furka-Dampfbahn, nachdem die Wirtin die Frage «Händ si Moscht?» mit einem «Ja, sicher» beantwortet hatte. Als auch der Rest der Gruppe angekommen war, liessen wir die Bergturnfahrt gemeinsam ausklingen und blickten auf eine schöne und abwechslungsreiche Wanderung bei optimalen Wetterverhältnissen zurück.

 

 

Marcel Joho